Die Teilnehmer der Griechisch-Ag im Stadion des antiken Olympia.

Sechs Schüler hat die Altgriechisch-AG am Gymnasium Voerde zur Zeit. Vier davon haben einen Schülerausweis des GV (Heide, Fiona, Patryk und Leon), einer ist nebenbei Lehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften an der Schule (Johannes Lingnau) und eine Schülerin (Gerda Fiene) ist die Mutter eines ehemaligen Schülers, der das Graecum bereits vor Jahren abgelegt hat.

Ende Oktober 2017 machte sich diese altersgemischte Gruppe mit ihrem Lehrer Jörg Detmold auf den Weg in die Peloponnes und erkundete dort gleich mehrere Epochen der griechischen Geschichte. Die griechische Früh- oder Bronzezeit, besonders die mykenische Kultur, begegnete ihnen in Tiryns und Mykene. Beide sind heute Weltkulturerbe und tragen Zeugnisse jener beeindruckenden Kultur des Volkes der Mykener, die im 13. Jahrhundert vor Christus den trojanischen Krieg ausgefochten haben, der in dem berühmten Epos „Ilias“ von Homer beschrieben wird. Das mächtige Löwentor in Mykene und die aus gewaltigen Steinblöcken angefertigten „Zyklopenmauern“ erwecken noch heute Ehrfurcht vor diesem unheimlichen Volk Agamemnons, das im 12. Jahrhundert vor Christus untergegangen ist.

Um 1200 v. Chr. begann für Griechenland eine Zeit kultureller und wirtschaftliche Armut, die rund 400 Jahre andauerte. Ab 800 v. Chr. setze ein Aufschwung ein, der heute als archaisches Zeitalter bezeichnet wird. Von diesem konnte sich die Gruppe zum Beispiel in Olympia ein Bild machen. Die ersten olympischen Spiele werden auf 776 v. Chr. datiert. Die Ausgrabungen, die im Museum von Olympia ausgestellt sind, zeugen von einem florierenden Handel mit anderen Mittelmeer-Anrainern in dieser Zeit.

In Athen, wo die Nachwuchs-Archäologen drei Nächte verbrachten, beeindruckten vor allem die Zeugnisse der klassischen Zeit. Zwischen dem endgültigen Sieg der Griechen über die Perser bei Plataiai 479 n. Chr. und der Krönung Alexanders des Großen 336 v. Chr. standen etwa 150 Jahre außergewöhnlicher Kreativität in Philosophie, Literatur, Theater und anderen Künsten. In diese Zeit fiel der Bau des Parthenons auf der Akropolis von Athen, der Prozess und die Verurteilung des Sokrates und die Gründung der Akademie in Athen durch den Philosophen Platon. Auch das Theater in Epidauros, das ebenfalls Teil der Exkursion war, stammt aus dieser Zeit.

Alexander der Große besiegte die Perser und schuf ein Großreich, das sich von Indien bis nach Ägypten erstreckte. Die hellenistische Epoche erlebte die Ausbreitung der griechischen Sprache, Religion und Kultur. Erst die Römer lösten 168 vor Christus die Makedonier als Herrscher Griechenlands ab. Zeugnisse der hellenistischen und der römischen Zeit bewunderten die Schüler auch in Athen, zum Beispiel in der römischen Agora.

Die byzantinische Zeit begann Ende des 4. Jahrhunderts. Hunderte von Kirchen zeugen noch heute von dieser Zeit. Drei besonders schöne davon bestaunte die Gruppe um ihren Lehrer in Ligourio.

Schon im 14. Jahrhundert drangen die Osmanen nach Griechenland vor. Mit der Einnahme Konstantinopels durch die Osmanen 1453 begann eine 350-jährige Fremdherrschaft in Griechenland. Die Ionischen Inseln, Kreta und einige Küstenenklaven waren dabei in den Händen der Venezianer. Im Hafenort Nafplio zeugt die Palamidi-Festung von der venezianischen Vergangenheit.

Allgegenwärtig war für die Schüler natürlich auch immer das Griechenland der Moderne. In Athen spürten sie die Hektik und das pulsierende Leben einer modernen Großstadt. Im Badeort Tolo, wo die Gruppe für vier weitere Nächte Station machte, machten sie sich mit einem der wichtigsten Standbeine der griechischen Wirtschaft, dem Tourismus, vertraut und genossen die griechische Lebensart beim Abendessen am Strand.

Eindrücke von derExkursion in die Peleponnes.