In diesem Jahr wurden gleich drei unserer leistungsstarken Schülerinnen und Schüler, Malte Rech, Jan Kurz und Anni Groos, aus einer großen Bewerberzahl aus ganz NRW ausgewählt, um an einer der zehntägigen vom Ministerium für Schule und Bildung geförderten Juniorakademien teilzunehmen. Ganz begeistert kamen die drei zurück und schildern in ihren Berichten detailliert, dass dieses außerschulische Förderprogramm ihnen eine Vielzahl von intellektuellen und sozialen Herausforderungen und Erfahrungen geboten hat. Egal, ob sie sich mit Klimawandel, Nanotechnologie (in englischer Sprache) oder Künstlicher Intelligenz beschäftigt haben – alle waren einhellig der Überzeugung, dass sich der Juniorakademiebesuch (in den Ferien!) absolut gelohnt hat.

In jedem Jahr werden durch unsere Schule zwei bis drei Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 9 für die Teilnahme nominiert.

Junior Akademie Bericht Anni Groos (mit Bildern)

Erfahrungsbericht Juniorakademie Jan Kurz

JuniorAkademie Bericht Malte Rech_(mit Bildern)

 

Bericht Junior Akademie Ostbevern 2024 (von Anni)

Dieses Jahr in den Sommerferien hatte ich das große Glück, die Junior Akademie in Ostbevern für den naturwissenschaftlichen Bereich (MINT) besuchen zu dürfen. Ich spreche von großem Glück, weil es viel Zeit, Mut und Unterstützung so Vieler gebraucht hat, mich dort zu bewerben und dann auch aus all den Bewerber*innen ausgewählt zu werden. Wie auch immer habe ich es geschafft und bin unglaublich dankbar dafür, weil es, wie ich jetzt schon einmal vorwegnehmen kann, eine der besten Erfahrungen meines Lebens war.

Wie anstrengend diese Erfahrung sein würde, wurde mir spätestens bei der Begrüßungsfeier klar, als man uns den Zeitplan für die kommenden zehn Tage vorstellte,

angefangen mit dem Frühsport um 6:30 Uhr. Da verstand ich, warum die Academy explizit für lernmotivierte und anstrengungsbereite Schüler*innen ausgeschrieben worden war. Darauf folgte dann das Frühstück in der Hanni und Nanni ebenbürtigen Lohburg und eine Morgenversammlung, in der die Ereignisse für den Tag besprochen wurden. Kurz darauf gab es dann die erste Kurseinheit.

Es wurden drei Kurse in Ostbevern angeboten: Investigating the physical universe, Biomimicry und Nanotechnology. Diese waren wohlbemerkt alle auf englisch und wurden von sehr inspirierenden britischen Kursleiter*innen abgehalten. Ich war im Kurs Nanotechnology mit den Kursleitern Peter und Lili (siehe Foto oben). Der Unterricht war spielerisch mit viel Fokus auf freiem Arbeiten, den Kopf anzustrengen und vorzutragen gestaltet, weshalb wir viele Projektarbeiten und Plakate gemacht haben. Auch die Themen waren sehr abwechlungsreich.

Vor der Akademie hat jede*r einen Vortrag zu einem zugeschriebenen Thema vorbereitet, damit man sich schon vor dem Kurs ein wenig mit der Materie befasst. Mein Thema war der Lycurgus Cup, aber es gab alles von Elektronenmikroskopen und Solarzellen über Geckos zu Kohlenstoffverbindungen und sogar dem Quantenmodel eines Atoms. Auf all diese Themen sind wir im Laufe unserer Zeit bei zahlreichen Experimentenreihen immer wieder zurückgekommen und ich fand es sehr erfrischend, die genauen Abläufe und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Reaktionen zu verstehen.

Das fand ich auch spannend am Rotationday, als uns vorgestellt wurde, was die anderen in ihren Kursen gemacht haben und zu sehen, wie eng diese Themengebiete miteinander verknüpft sind. Wenn man die Academy mehr als ein Mal im Leben besuchen könnte, würde ich mir auf jeden Fall die anderen Kurse genauer ansehen.

In Biomimicry ging es darum, Eigenschaften von Flora und Fauna, für die die Natur schon Jahrtausende Zeit hatte sie auszutüfteln, für heutige Technologien zu nutzen. Dort haben die anderen zum Beispiel kleine Flugzeuge und Boote, inspiriert von der Natur, gebaut. Und in Investigating the physical universe wurde zwar viel gerechnet, aber im praktischen Teil hat man eine Achterbahn für eine Murmel gebaut und sogar die Qualität von Bier bestimmt.

Generell waren die Schüler*innen und Kursleiter*innen dort viel weniger „verklemmt“, als ich zuerst angenommen hatte (wer geht schon freiwillig in den Ferien in die Schule?). Das habe ich spätestens beim „Bierpong“ oder heimlichen Treffen auf den Zimmern gemerkt.

Zwischen den Kurseinheiten konnte man dann entweder zwei Stunden lang zum Sport, wo wir viele Spiele gespielt haben, oder zum Chor gehen, in dem wir uns auf die Abschlussveranstaltung vorbereitet haben.

Abends gab es weitere KüA (Kursübergreifende Angebote), die allerdings von Schüler*innen abgehalten wurden und mir immer am meisten Spaß gemacht haben. Man konnte den anderen sein Hobby, seine Leidenschaft oder einfach etwas, das man gerne macht, vorstellen. Dadurch, dass so viele unterschiedliche talentierte Menschen da waren, gab es sehr viele tolle Angebote. Das passte auch gut zu unserem Leitspruch „Die Akademie ist das, was ihr daraus macht“ Ein paar Beispiele dafür sind Ballett, Armbänder knüpfen, Basketball, Chinesisch und Russisch, D&D, Orchester und Python. Es gab sogar Kurzwellen Radio und lateinamerikanische Tänze.

Ich habe kreatives Schreiben vorbereitet und es sind so lustige Geschichten entstanden, weil einfach alle Lust hatten mitzumachen. Am Ende des Tages haben wir uns meistens noch draußen getroffen, Spiele gespielt und geredet, getanzt und gesungen. Bis man dann abends erschöpft, aber glücklich, ins Bett gefallen ist. Ich kann wirklich sagen, dass ich dort Freunde fürs Leben gefunden habe.

Entsprechend groß war dann auch die Trauer bei der Abschlussveranstaltung, für die wir uns alle schick gemacht und unseren Eltern und sogar ein paar Vertreter*innen aus der Politik von dem Gelernten und unserer tollen Zeit in Ostbevern erzählt haben. Dabei ist auch jede*r durch Vorträge zu Wort gekommen, die Physiker*innen haben eine fiktive Mondreise gemacht, die Biolog*innen ihre Modelle vorgestellt und wir Chemiker*innen haben unser Wissen in einer Quizshow vermittelt, bis dann alles mit dem Auftritt des Orchesters und des Chors mit dem alltime Ohrwurm „I’m still standing“ ausgeklungen ist.

Durch den Club der Ehemaligen (CDE) werden überall in NRW solche Treffen organisiert, sodass ich schon bald in Velbert alle meine Freunde wiedersehen kann. Generell gibt es in Deutschland recht viele Akademien mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten und Themen, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Ich kann jeder und jedem empfehlen, sich mal über dieses große Angebot zu informieren. Es ist wirklich ein einmaliges Erlebnis.

 

Warum ich jedem empfehlen kann, an der Juniorakademie NRW teilzunehmen (von Jan)

In den Sommerferien hatte ich die Gelegenheit, an der Juniorakademie NRW in Essen teilzunehmen. Was das ist und ob es sich gelohnt hat, lest ihr im folgenden Bericht.

Was ist die Juniorakademie NRW?

Die Juniorakademie NRW ist ein Angebot des Landes Nordrhein-Westfalen. Um daran teilnehmen zu können, muss man zunächst von der Schule nominiert werden. Die Schule wählt zwei Leute aus, die sich bei der Juniorakademie NRW bewerben dürfen. Bei der Bewerbung (inklusive Bewerbungsschreiben) zählen neben guten Noten auch außerschulisches Engagement bei Wettbewerben etc. Da es aber viel mehr Bewerber als Plätze gab, war die Chance auf diesen sehr gering. Am 22. April erhielt ich jedoch die erfreuliche Nachricht: Ich wurde zur Juniorakademie in Essen zugelassen und hatte einen begehrten Platz im Kurs „Künstliche Intelligenz“, den ich als Erstwunsch angegeben hatte, erhalten!

Was macht man bei der Juniorakademie?

Die Juniorakademie dauert zehn Tage. Nachdem am ersten Tag die Zimmer bezogen wurden und es eine kurze Kennlernrunde gab, startete bereits am nächsten Tag der wiederkehrende Tagesablauf. Nach dem Frühstück gab es eine kurze Morgenversammlung, anschließend folgte die erste Kurseinheit (3,5 Stunden), in der ich mich in meinem Kurs (Künstliche Intelligenz) mit theoretischem KI-Wissen beschäftigt habe. Unsere Kursleiter waren sehr themenerfahren, einer von ihnen kam sogar vom Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt aus Köln! Beide Kursleiter waren jedoch ganz locker, also ganz anders als „normale“ Lehrer. Nach dem Kurs gab es Mittagessen und danach konnte man zum Chor oder zum Sportprogramm gehen, wobei ich im Chor gesungen habe. Nach diesem fand die zweite Kurseinheit statt, die zwei Stunden dauerte und in der wir mit Python programmiert haben. Dort habe ich sicherlich nützliche Erfahrungen für unsere KI-geprägte Zukunft gesammelt. Besonders interessant war es, „Tic Tac Toe“ zu programmieren. Außerdem war es super, mit den anderen Teilnehmern zusammen Codes zu schreiben, da alle sehr motiviert waren, und das, obwohl Sommerferien waren! Nach dem gemeinsamen Abendessen gab es kursübergreifende Angebote, bei denen wir (die Teilnehmer) uns gegenseitig verschiedene Dinge beigebracht haben. Dies ging von Sprachen (z. B. Chinesisch) über Hobbys (z.B. Judo, das ich angeboten habe) bis zu handwerklichen Dingen (z. B. Armbänder knüpfen). Die Angebote, die ich besucht habe, haben mir sehr gut gefallen! So war jeden Tag bis zur Nachtruhe für ausreichend Programm gesorgt, sodass wir alle glücklich und erschöpft ins Bett gingen.

Am letzten Tag fand dann die große Abschlussveranstaltung statt und es war sehr schade, sich von allen verabschieden zu müssen. In einer feierlichen Zeremonie erhielten alle ihre Urkunden und die einzelnen Kurse haben ihre Erkenntnisse präsentiert. Neben den bereits angesprochenen Themen haben wir künstliche Intelligenz auch aus ethischer Sicht betrachtet (Chancen und Risiken, Anwendungsmöglichkeiten und Hinterfragung der Sinnhaftigkeit). Nach dieser abschließenden Präsentation ging es für alle Teilnehmer nach Hause, wenige Tage später startete wieder die Schule.

Nachtreffen

Glücklicherweise werden zusätzlich zur Juniorakademie regelmäßig weitere Treffen angeboten. Das offizielle Nachtreffen hat Ende Oktober stattgefunden und ich habe mich riesig gefreut, meine Freunde dort wiedersehen zu können! Außerdem waren auch Teilnehmende anderer Akademien anwesend, sodass man nochmal andere Interessen austauschen konnte. Solche Treffen werden mehrmals pro Jahr angeboten, und es wird garantiert nicht mein letztes gewesen sein.

Fazit

Insgesamt kann ich sagen, dass die Juniorakademie eine sehr schöne Erfahrung war. Ich habe viele spannende Dinge und neue Freunde kennengelernt. An jeden, der einmal die Gelegenheit zur Teilnahme haben sollte: Es lohnt sich! Der Tagesplan mag zwar sehr stressig wirken, aber man ist den ganzen Tag mit den anderen Teilnehmern zusammmen und kann sich z. B. über die verschiedenen Schulen austauschen, sodass die zehn Tage wie im Flug vergingen.

Bericht JuniorAkademie NRW (von Malte)

Bericht JuniorAkademie NRW Malte Rech

Diese Sommerferien habe ich an der JuniorAkademie NRW am Akademiestandort Essen teilgenommen.

Die Junior Akademie ist eine Akademie für besonders begabte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9, zehn Tage in den Sommerferien verbringt man gemeinsam.

Vielen Dank meinerseits für die Nominierung durch meine Klassenlehrerinnen!

Vor der Ankunft war ich unsicher, was auf mich zukommen wird.

Schule in den Ferien? Das war wohl der Gedanke, den man erstmals hatte,

jedoch kam es ganz anders auf der Juniorakademie.

Es herrschte ein ganz anderes Lernklima, interessante Themen wurden behandelt und Frontalunterricht war kaum vertreten.

Nach der Anreise ging es zur Begrüßungsveranstaltung.

Interessant wurde es, als es um den Tagesplan ging:

-7 Uhr Wecken

-8 bis 8:30 Uhr Frühstück

-8:30 bis 9 Uhr Plenum

-9 bis 12:30 Uhr Kurs

-13:30 bis 15:30 Chor

-16:00 bis 18:00 Kurs

-18:00 bis 19:00 Abendessen

-19 Uhr bis 22 Uhr zwei KüA-Schienen

An den vollen, sehr strukturierten Tagesablauf gewöhnte man sich schnell, langweilig wurde es einem auf der JuniorAkademie auf jeden Fall nicht!

Während der Kursarbeit erhielten wir ein fundiertes physikalisches Grundwissen, Begriffe wie Thermodynamisches Gleichgewicht, Kipppunkte, Schwingungsspektren bis hin zum Einstieg der Quantenmechanik wurden behandelt.

Das Thema Kipppunkte fand ich besonders interessant als auch besorgniserregend.

Die Kurse waren interessant, ansprechend und anspruchsvoll zugleich – auch die Experimente machten viel Spaß!

So haben wir uns den Treibhauseffekt und die Reflexion des Sonnenlichtes rechnerisch und auch experimentell dargestellt.

Jeder Kurs hatte zwei Kursleiter, die alle sehr nett waren.

Drei Kurse standen zur Auswahl: KI, Psychologie und Klimawandel.
Ich habe mich für Klimawandel entschieden.

Dort haben wir uns mit den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels intensiv auseinandergesetzt.

Klimakommunikation, politische und gesellschaftliche Themen wurden auch besprochen.

So haben wir uns beispielsweise Klimadiagramme angeschaut, Referate erstellt und Experimente durchgeführt und interpretiert.

Zu jedem Referat gab es ein Feedback von unseren Kursleitern.

Die Arbeit innerhalb des Kurses war überwiegend praxisorientiert durch gemeinsames Forschen und Arbeiten in Kleingruppen.

Auch haben sich die Kursleiter inner- und außerhalb des Kurses die Zeit genommen um Fragen und Anregungen der Teilnehmer nachzugehen.

Zudem gab es auch Kursübergreifende Angebote (KüA = Kursübergreifende Angebote) von einfachen Gesellschaftsspielen wie Werwolf oder Sportarten wie Tischtennis oder Judo über Flugsimulator bis Koreanisch, welche die Teilnehmer selbst angeboten haben. Dort hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Einblicke in andere Hobbys, Freizeitaktivitäten und Interessen zu bekommen.

Das Chorangebot war eine schöne Abwechslung, bei der man vorher ausgesuchte (moderne) Lieder gesungen hat. Insgesamt hat es das Programm auf eine schöne Weise abgerundet und viel Spaß gemacht!

Auch gab es den Tag der Rotation, bei dem die anderen Kurse ihre Erarbeitungen vorgetragen haben. So hat der KI- Kurs, welcher sich mit künstlicher Intelligenz und Programmieren beschäftigt hat, eine eigene Künstliche Intelligenz gestaltet und der Psychologiekurs eine Umfrage erstellt und bei der Abschlussveranstaltung ausgewertet.

Ins Gespräch kam man auch beim gemeinsamen Abendessen, wo wir uns beispielsweise über unseren Tag und Kurs ausgetauscht haben. Anders als ich vorher befürchtet habe, waren es keine unangenehmen Streber, sondern nette Leute mit denen man eine schöne Zeit verbringen konnte!

Wir veranstalteten einen Karaoke-Abend und haben abends einmal gemeinsam einen Film geschaut. Dabei und durch die anderen gemeinsamen Aktivitäten sind wir alle näher zusammengerückt.

Am letzten Tag gab es die Abschlussveranstaltung.

Diese haben wir mit dem Chor

und dem Orchester mit eigenen Aufführungen gestaltet. Sogar die Schulministerin war gekommen und überreichte uns die Urkunden!

Würde man mich heute fragen, ob die Entscheidung an der Juniorakademie teilzunehmen eine gute Idee war: Definitiv!

Daher habe ich mich sofort, als ich wieder Zuhause war, zu einem Nachtreffen des CdE (Club der Ehemaligen) angemeldet. Der CdE ist ein Verein von ehemaligen Teilnehmern der Juniorakademien.

Zusammenfassend war die Juniorakademie ein schönes und unvergessliches Erlebnis, welches mich bereichert hat. Auch das Nachtreffen war eine schöne Möglichkeit, um in Kontakt mit den Teilnehmern der Juniorakademie zu bleiben.