“Zukunft braucht Vergangenheit” – Latein, die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart

L-A-T-E-I-N steht für uns für

L - wie Lebendig

Um eine „tote Sprache“ wieder lebendig werden zu lassen, ist es uns Lateinlehrern am Gymnasium Voerde wichtig, gemeinsam mit den Schülern in die Welt der Römer einzutauchen und auf vielfältige Weise Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Auch wenn wir im Unterricht nicht Latein sprechen, versuchen wir die Welt der Antike im Unterricht zum „Sprechen zu bringen“.

Dazu benutzen wir  ein einbändiges modernes Lehrwerk, „Cursus“ aus dem Oldenbourg-Verlag, das neben spannenden Texten und abwechslungsreichen Übungen viele Sachinformationen und ein vielfältiges Bild- und Kartenmaterial enthält. Wie auch im modernen Fremdsprachenunterricht üblich, wird unser Lateinbuch durch eine Fülle von auf das Lehrbuch abgestimmten und anschaulich gestalteten zusätzlichen Materialien, wie „Workbooks“ (Arbeitshefte, „Curriculum“, „Training“), Begleitlektüren („Cursoria“) und Freiarbeitsmaterialien ergänzt.

Natürlich müssen Grammatik und Vokabeln gelernt werden. Aber mit Hilfe moderner Aufgabentypen in Form von multiple-choice-Aufgaben, Rätseln,  Lückentexten, Tandembögen, Lükkästen oder dem „Formenball“ (siehe Abbildung) werden Vokabeln und Grammatik spielerisch und für die Schülerinnen und Schüler möglichst abwechslungsreich eingeübt.

Neben dem Sprachunterricht steht im Mittelpunkt des Lateinunterrichts die  Auseinandersetzung mit lateinischen Texten und antiker Kultur. Um zu einer intensiven Beschäftigung mit der zunächst fremden Vorstellungswelt zu gelangen, geben wir unseren Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, – z. B. durch kreative Schreibaufträge wie das Verfassen von Tagebucheinträgen oder Briefen, durch die szenische Umsetzung von Lektionstexten in ein Theaterstück oder der Anfertigung einer Fotostory – einen eigenen Zugang zur Welt der Antike zu finden.

Fächerübergreifendes Lernen ist im Lateinunterricht selbstverständlich: Geschichte und Geographie, Religion und Philosophie, Kunst und Technik  spielen häufig eine Rolle. So werden z. B. Karten und Kunstwerke interpretiert oder die Funktionsweise antiker Technik, z. B. Thermen und Heizungssysteme, besprochen.

Oftmals bietet sich dazu auch die Recherche im Internet oder der Schulbücherei zur Vertiefung einzelner Unterrichtsinhalte an. In Gruppenarbeitsphasen entstehen Plakate, z. B.  zum „Freizeitverhalten“ der Römer oder zur antiken Götterwelt.

A - wie Austausch mit der Antike

Über 2000 Jahre lang war Latein Trägerin und verbindendes Element der Kultur Europas und hat tiefe Spuren auch bei uns hinterlassen. Als „das nächste Fremde“ führt die Beschäftigung mit dieser zwar vergangenen, aber in den Traditionen noch lebendigen Epoche zur Erklärung der heutigen Welt und zu einer Horizonterweiterung in vielen Bereichen.

Im Lateinunterricht  unternehmen wir mit unseren Schülerinnen und Schülern eine Zeitreise in die Welt der Antike und tragen  durch die Beschäftigung mit einem breiten Spektrum von Themen zum Kennenlernen und Verständnis einer fremden, aber fortwirkenden Kultur bei, fordern aber zugleich dazu auf, sich mit den eigenen Wertvorstellungen und Traditionen kritisch auseinanderzusetzen. Insofern leistet der Lateinunterricht einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung sowie zur Werteerziehung.

So lernen unsere Schülerinnen und Schüler z. B. den Alltag der Menschen im römischen Reich kennen  (Kleidung, Essen, Freizeit, Wohnen, Technik) und stellen Vergleiche mit ihrer eigenen Lebenswirklichkeit an. Historische Persönlichkeiten und Helden der antiken Mythologie, z. B.  Caesar oder Herkules, werden nicht nur glorifiziert, sondern in Frage gestellt.

Aufgrund der Nähe zu bekannten Römerstädten wie Xanten und Köln können wir in Voerde die Antike quasi „vor der Haustür“ erlebbar machen. Als ‚Highlight’ erwartet interessierte Schüler am Ende der 9. Jahrgangsstufe ein Austausch mit der Antike“, nämlich eine 8-tägige Studienfahrt an den Golf von Neapel, unsere „Pompejifahrt“.

T - wie Texte und Themen

Im Mittelpunkt des Lateinunterrichts stehen lateinische Texte: im Anfangsunterricht einfache, für den Spracherwerb konzipierte „Kunsttexte“, später Originaltexte antiker Autoren wie z. B.  Cicero, Caesar und Ovid.

Im Lateinunterricht erwerben unsere Schülerinnen und Schüler insofern neben Sprachkompetenz, Methodenkompetenz und Kulturkompetenz auch vertiefte Textkompetenz. Durch Texterschließung, Textanalyse und Textinterpretation trainieren die Schülerinnen und Schüler an vom Umfang her überschaubaren, jedoch intensiv zu betrachtenden Texten grundsätzlich den für alle Fächer zentralen Umgang mit Texten. Durch eine solche mikroskopische Textarbeit werden unsere Schülerinnen und Schüler zu Experten der Textarbeit überhaupt.

Schon im Anfangsunterricht lernen die Schüler Texte zu gliedern und zu strukturieren, sie zusammenzufassen und zu deuten. In enger Verbindung zu inhaltlichen Fragen werden Analyse- und Interpretationsfähigkeit auf diese Weise trainiert und weiter ausgebildet. Auch lernen die Schüler gleich von Anfang an, Aussagen von Texten kritisch zu hinterfragen: Indem sie z. B. über die Rolle der Frau in der Antike oder die Behandlung von Sklaven nachdenken, schulen sie ihr Urteilsvermögen und setzen sich mit Wertfragen auseinander. Stehen im Mittelpunkt der Jahrgangsstufen 6 – 9 in erster Linie Themen aus Alltag, Mythologie und Geschichte, geht es in der Lektürephase sehr häufig um existentielle Fragen und Probleme, die den Schüler in seiner Lebenswirklichkeit betreffen und überzeitliche Sinn- und Wertfragen aufwerfen.

Anhand von Autoren wie Ovid, Seneca und Livius werden z. B. folgende Fragen erörtert: An welchen Normen sollen wir uns orientieren? (Ovid); Antike Helden  – Vorbilder für heute? (Livius, ); Wie kann man Glück und Zufriedenheit erlangen?  Was ist der Sinn des Lebens? (Seneca). Auch durch die Beschäftigung mit der sprachlich-stilistischen Struktur der Texte schulen unsere Schülerinnen und Schüler ihre Literaturkompetenz.

Häufig bieten sich auch reizvolle Vergleiche zwischen antikem Originaltext und Rezeptionsdokumenten späterer Epochen an: Aufgrund der hohen Qualität der antiken Texte bzw. der Zeitlosigkeit ihrer Motive sind antike Vorstellungen  immer wieder in Literatur, Kunst und Musik aufgegriffen und mit neuem Leben erfüllt worden. Der tragische Mythos von Pyramus und Thisbe diente z. B. als Vorbild für Shakespeares Romeo und Julia und später für die Westsidestory; die lateinischen Fabeln des Phaedrus wirken in den Versionen von La Fontaine und Lessing fort.

E - wie Europa

Wer Latein lernt, für den sind Fremdwörter und Fachbegriffe kein Problem.

Justiz, Finale, Demonstration – all dies sind  Fremdwörter mit lateinischen Wurzeln.  Auch Fachbegriffe vieler Wissenschaften, wie z. B. der Medizin, sind aus dem Lateinischen abgeleitet. Insofern können Schüler mit Lateinkenntnissen gerade komplexe Sachzusammenhänge und anspruchsvolle Texte eigenständig erschließen. Gerade für Abitur, Studium und Beruf ist ein vertieftes Textverständnis von enormer Bedeutung.  

Wer Latein lernt, unternimmt eine „Zeitreise“ in die Antike und entdeckt die Wurzeln der eigenen Kultur.

1000 Jahre Römerherrschaft haben in ganz Europa ihre Spuren nicht nur in der Sprache, sondern auch in der Kultur hinterlassen. Überall in Europa finden sich römische Theater, Tempel, Thermenanlagen, Aquädukte. So kann man z. B. auch bei uns am Niederrhein, im Archäologischen Park Xanten, hautnah in die Welt der Antike eintauchen. Aber nicht nur in Bauwerken, sondern auch in Geschichte und Politik, Recht, Philosophie, Religion, Technik, Literatur und Kunst lassen sich antike Wurzeln entdecken und somit das Fortwirken antiker Ideen und Wertvorstellungen bis in die heutige Zeit aufspüren. Selbst unsere Währung, der Euro, sowie die Bezeichnung des gesamten Kontinents basieren auf antiken Vorstellungen, nämlich dem Mythos vom Raub der Europa. Durch die Beschäftigung mit der Antike und damit mit den Grundlagen der europäischen Kultur setzen wir uns auch mit unserer eigenen Geschichte und Vergangenheit auseinander. Insofern entwickelt sich durch Lateinunterricht  Verständnis und Toleranz für fremde Kulturen.

Wer die „Mutter“ Latein kennt, dem fällt das Erlernen ihrer „Tochtersprachen“ leichter.

Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Rumänisch – all dies sind moderne Fremdsprachen, die sich aus dem Lateinischen entwickelt haben. Auch ca. 70 % des englischen Wortschatzes stammen aus dem Lateinischen, z. B. mother – mater  oder to invite – invitare! Schließlich haben die Römer vor etwa 2000 Jahren diese europäischen Länder beherrscht und dort ihre Spuren in Sprache und Kultur hinterlassen. Insofern lebt Latein in diesen modernen Fremdsprachen weiter und hilft, diese zu und zu erlernen.

Wer Latein lernt, für den sind Fremdwörter und Fachbegriffe kein Problem.

Justiz, Finale, Demonstration – all dies sind  Fremdwörter mit lateinischen Wurzeln.  Auch Fachbegriffe vieler Wissenschaften, wie z. B. der Medizin, sind aus dem Lateinischen abgeleitet. Insofern können Schüler mit Lateinkenntnissen gerade komplexe Sachzusammenhänge und anspruchsvolle Texte eigenständig erschließen. Gerade für Abitur, Studium und Beruf ist ein vertieftes Textverständnis von enormer Bedeutung.  

Wer Latein lernt, unternimmt eine „Zeitreise“ in die Antike und entdeckt die Wurzeln der eigenen Kultur.

1000 Jahre Römerherrschaft haben in ganz Europa ihre Spuren nicht nur in der Sprache, sondern auch in der Kultur hinterlassen. Überall in Europa finden sich römische Theater, Tempel, Thermenanlagen, Aquädukte. So kann man z. B. auch bei uns am Niederrhein, im Archäologischen Park Xanten, hautnah in die Welt der Antike eintauchen. Aber nicht nur in Bauwerken, sondern auch in Geschichte und Politik, Recht, Philosophie, Religion, Technik, Literatur und Kunst lassen sich antike Wurzeln entdecken und somit das Fortwirken antiker Ideen und Wertvorstellungen bis in die heutige Zeit aufspüren. Selbst unsere Währung, der Euro, sowie die Bezeichnung des gesamten Kontinents basieren auf antiken Vorstellungen, nämlich dem Mythos vom Raub der Europa. Durch die Beschäftigung mit der Antike und damit mit den Grundlagen der europäischen Kultur setzen wir uns auch mit unserer eigenen Geschichte und Vergangenheit auseinander. Insofern entwickelt sich durch Lateinunterricht  Verständnis und Toleranz für fremde Kulturen.

I - wie intensiv und individuell

In der heutigen schnelllebigen Zeit mit vielfältigen visuellen Reizen wird im Lateinunterricht das genaue Hinsehen trainiert. Um lateinische Texte verstehen und übersetzen zu können, ist es notwendig, sich intensiv mit jedem einzelnen Wort, häufig sogar mit einzelnen Buchstaben auseinanderzusetzen. Bei diesem Vorgehen werden die Konzentrationsfähigkeit und das logisch-analytische Denken unserer Schülerinnen und Schüler in hohem Maße gefördert. Daher dient der Lateinunterricht in besonderer Weise dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen wie Sorgfalt, Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin, Sekundärtugenden, die für Schule, Studium und Beruf äußerst wichtig sind.

Besonderen Wert legen wir auf die individuelle und differenzierte Förderung unserer Schülerinnen und Schüler, wobei gleichermaßen Fördern und Fordern  (vgl. unser Konzept zur individuellen Förderung) eine Rolle spielt. In den ÜFO-Stunden erhalten unsere Schülerinnen und Schüler gezielte Unterstützung durch uns Fachlehrer.

Für besonders leistungsstarke und interessierte Lateinschüler findet seit Jahren im Rahmen von SELF eine Vorbereitung auf die Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen (Einzel- und Gruppenwettbewerb) statt.

N - wie nützlich

5 gute Gründe, Latein zu lernen:

  1. Lateinunterricht vermittelt wesentliche Einsichten in den systematischen Aufbau und das Funktionieren von „Sprachen“ überhaupt – sowohl bei Fremdsprachen als auch in der Muttersprache.
  2. Latein ist die „Basissprache“  Europas und eröffnet den Zugang zu vielen modernen Fremdsprachen wie Französisch, Spanisch und Italienisch.
  3. Lateinunterricht führt zu einer Verbesserung der Ausdrucksfähigkeit im Deutschen und zu einer Schulung des Textverständnisses.
  4. Lateinunterricht fördert genaues Hinsehen und Analysefähigkeit und trägt somit zur Schulung des logischen Denkens und der Einübung systematischen Vorgehens bei.
  5. Latein erklärt die heutige Welt und fordert zur Stellungnahme gegenüber fremden Ideen und Lebensweisen heraus. Damit trägt es zur Ausbildung von Kritikfähigkeit und Urteilsvermögen bei.

 

Latein fördert insofern in hohem Maße die allgemeine Studierfähigkeit. Und nicht zuletzt erwirbt man nach mehreren Jahren Lateinunterricht… 

…das Latinum

Das Latinum erwerben unsere Schülerinnen und Schüler in der Regel nach erfolgreichem Abschluss des Faches nach der Einführungsphase. Das Latinum ist für bestimmte Studiengänge Eingangsvoraussetzung (z. B. für Fremdsprachen, Philosophie, Geschichte, Theologie). Auch für andere Fächer sind Grundkenntnisse in Latein sinnvoll (z. B. für Medizin und Pharmazie) und zum Teil auch nachzuweisen, z. B. bei Promotionsstudiengängen in Jura. Dies variiert allerdings stark von Universität zu Universität und ändert sich laufend.