Die französischen Austauschschüler mit ihren deutschen Gastgebern, Bürgermeister Dirk Haarmann und Lehrer Mike Heirich.

Eine Woche lang, vom 5. Oktober bis zum 12 Oktober, hatte das Gymnasium Voerde Austauschschüler aus der französischen Stadt Treillières zu Gast. Zusammen erlebten die Schülerinnen und Schüler ein abwechslungsreiches Programm am Niederrhein und seiner Umgebung. GV-Lehrer Mike Heirich berichtet:

Strahlender Sonnenschein nicht nur am Himmel, sondern auch in den Gesichtern der Schülerinnen und Schüler bei der Ankunft der Gastschüler aus Treillières.

Besser hätte es das Wetter wirklich nicht mit uns meinen können. Während des gesamten Aufenthaltes nur blauer Himmel, sodass das Programm für die Gäste aus Frankreich umso mehr Spaß bereitete. Nachdem die Austauschpartner Freitagabend gegen 21.00 Uhr freudestrahlend aus der Bretagne eintrafen und nach einer kurzen Begrüßung mit ihren Gastfamilien nach Hause fuhren, erwartete sie bereits am Samstag eine Grillparty am Schülercafé des GV. Herr Heirich freute sich nicht nur ob der zahlreichen Buffetspenden und der tatkräftigen Unterstützung vonseiten der Gastfamilien, sondern war auch von der ungezwungenen, herzlichen Atmosphäre sowohl unter den Schülern als auch unter den Erwachsenen sichtlich begeistert.

Neben dem Kennenlernen des Schulalltags am GV, der nun doch einige interkulturelle Unterschiede zum französischen Schulsystem aufweist, sollten die franz. Gäste auch einiges von Voerde und seiner Umgebung zu sehen bekommen. Neben Köln mit seinem weltberühmten Dom, erfuhren die Schüler und Schülerinnen auch, was es heißt, die Lippe zu Wasser zu erkunden. Eine Paddeltour ausgehend von dem ehemaligen Fischer- und Treidlerdorf Krudenburg, in dem die Backsteinhäuser einen guten Eindruck von den typischen niederrheinischen Dorfbaustil wiedergeben, sorgte am nächsten Tag für partiellen Muskelkater in den Armen. Auch wenn nicht alle die Lenktechnik mit dem Paddel auf Anhieb verstanden hatten, erreichten alle Bote die Lippemündung, an der erst einmal zur Stärkung ausgiebig gepicknickt wurde, bevor es dann wieder mit dem Rad zum GV ging. Am Donnerstag stand ein Besuch im Haus der Geschichte auf dem Programm mit anschließender Stadtführung durch die Bonner Altstadt. Einen der Höhepunkte bildete sicherlich der Empfang beim Bonner Oberbürgermeister, der gern bereit war, sich mit der gesamten Austauschgruppe auf der geschichtsträchtigen Freitreppe, auf der sich bereits Charles de Gaulle und Konrad Adenauer freundschaftlich die Hand gereicht hatten, vor dem Rathaus ablichten zu lassen. Selbstredend durfte auch ein Besuch bei Haribo nicht ausbleiben, bei dem viele der französischen Gäste ein Mitbringsel für ihre Familien erstanden. Am Freitagvormittag nahm Bürgermeister Dirk Haarmann sich die Zeit, die Austauschgruppe im Rathaus zu empfangen, bei dem er großes Interesse an dieser Partnerschaft bekundete und den Schülern die Stadt Voerde mit Informationen zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Situation etwas näher brachte; aber auch persönliche Fragen einzelner Schüler zugewandt beantwortete. Im Anschluss luden die deutschen Austauschpartner ihre französischen Gäste zu einem Eis ein, dessen Geld sie sich auf dem Maimarkt mit ihrem Waffelstand selbst verdient hatten und mit dessen Erlös sie somit auch einen eigenständigen Beitrag zur Finanzierung des sehr abwechslungsreichen Programms erwirtschaftet haben. Unvergessen wird auch die herzliche Begegnung in der Eisdiele bleiben, bei der eine betagte Dame aus der Bahnhofstraße derart von der Austauschgruppe angetan war, dass sie den Wunsch hegte, sich mit einer Spende am Eis zu beteiligen. Herr Heirich, der zunächst abwinkte, erfüllte der älteren Dame, die sich nicht davon abbringen lassen wollte, schließlich ihren Herzenswunsch und bedankte sich im Namen aller Beteiligten ganz herzlich. Frau T. genoss sichtlich ihren Kaffee umringt von der Schülergruppe. Da der Taxifahrer aus verständlichen Gründen in der Zwischenzeit das Weite gesucht hatte, wurde die Dame persönlich nach Hause begleitet und bedankte sich erneut mit den Worten: „Von diesem Tag werde ich noch lange zehren.“

Am Freitagabend hieß es dann Abschied nehmen. Gegen 21.00 Uhr machte sich der Bus nach der Auswertung der Bonner Stadtrallye und rührender Abschiedsszenen wieder auf in die Bretagne. Herr Heirich war erfreut zu hören, dass die ersten deutschen Familien schon von einem Privatbesuch ihrer Austauschschüler in den Osterferien sprachen. Wenn das gelänge, wären die Ziele eines solchen Austauschs mehr als erreicht.

Abschließend dankte Herr Heirich nochmals den Eltern für deren außergewöhnliches Engagement und deren angenehme Zusammenarbeit und wünschte allen Anwesenden eine gute Nacht und Bonnes Vacances!