Wie bringt man die Interessen von Geographen und Sportlern zusammen, um eine lehrreiche Reise zu tun? Na klar, man fährt nach Oberbayern. Dort findet man die ehemalige Olympiastadt München aus 1972 in Sichtweite zu den bayerischen Alpen mit allerhand erdkundlichen Phänomenen und, ach ja, auch Garmisch-Partenkirchen war Austragungsort der olympischen Winterspiele, nämlich 1936. Zwischen Skisprungschanzen und Zugspitze fand die GV-Gruppe komfortable Unterkunft und Hauptquartier, um per Bus oder Seilbahn sowie zu Fuß die Umgebung zu erkunden. Außerdem rauscht die Partnach ohrenbetäubend laut durch die spektakuläre Partnachklamm ins Tal, was allen Beteiligten das Staunen ins Gesicht zauberte, aber auch T-Shirts, Hosen und Frisuren nässte. Von der Zugspitze aus war das Staunen in Anbetracht der 360-Grad-Aussicht über die Alpen und das Alpenvorland von 2962m mindestens ebenso groß. Deutschlands höchster Berg zeigte sich bei Kaiserwetter von seiner besten Seite. Zwei Tagesausflüge in die bayerische Landeshauptstadt boten Sportgeschichtliches rund um den Olympiapark sowie eine Führung durch die Allianzarena. Auch wenn Nicht-FC-Bayern-Fans sich die eine oder andere Spitze nicht verkneifen konnten, ist ein Blick hinter die Kulissen eines Hightechstadions allerspätestens dann interessant, wenn man durch den Spieler-Tunnel zur Champions-League-Hymne das Stadion betritt.
Aber auch Kreativität war gefragt: „Mach ein Foto mit einem Fremden und eines mit etwas typisch Münchnerischem!“, waren Mottos der Challenge, die die Woche über begleitete. Nach der Prämierung der Gewinnerwerke gab es schon einen Vorgeschmack auf das weihnachtliche Wichteln. Lustige, nützliche Souvenirs und welche am Rande des Geschmackvollen wechselten den Besitzer und werden an die unvergessliche Zeit in Bayern erinnern.
Neben all dem Wissenswerten, was die Schülerinnen und Schüler aus der Q2 um die Kursleiterinnen Frau Preußer und Frau Korfsmeier sowie die Herren Deutsch und Balthaus als Begleiter auf der fünftägigen Fahrt erwartete, war aber auch Zeit für zahlreiche Aktivitäten, die, wie es sich für eine Studienfahrt gehört, wertvolle Erkenntnisse für’s Leben brachten. Dazu gehören,
– dass es nicht verkehrt ist, zu jeder Zeit zu wissen, wo sein Gepäck ist und sich davon zu überzeugen, dass es z.B. bei Abfahrt in den Bus und bei Ankunft in das Zimmer kommt,
– dass man als Jugendlicher von 17 Jahren nicht mehr als Kind durchgeht, aber in mancher Hinsicht auch noch weit vom Erwachsensein entfernt sein kann,
– dass Liegestütze mit Klatschen hinter dem Rücken erstens eine gar nicht so simple Übung sind und im Zweifel die Schwerkraft einen sehr schnell auf den Boden wirft,
– dass das Oktoberfest eigentlich auch nur eine Kirmes ist,
– dass Höhenangst auf verschiedene Weise überwunden werden kann,
– dass nicht alles, was die anderen machen, eine gute Idee ist,
– es dennoch manchmal eine gute Idee ist, auf andere zu hören,
– dass die akustische Wirkung in einem Innenhof ebenso wie bei offenem Fenster erstaunlich gut sein kann und vermutlich mit Physik zu tun hat,
– dass Zimmerlautstärke ein nur bedingt dehnbarer Begriff ist und
– Security-Männer unterschiedliche Auffassungen von Ruhe haben,
– aber auch von Frisuren.
Insgesamt muss man die Fahrt in jeder Hinsicht als deutlich gelungen und würdige Oberstufenfahrt bezeichnen.