Keine strahlende Sonne, aber dafür strahlende Gesichter: Trotz Corona war die Kursfahrt eine sehr gelungene Veranstaltung!

Aufgrund der Corona-Pandemie konnten nur ein Teil der Kursfahrten unserer Jahrgangsstufe stattfinden: Die beiden Englisch- und Deutsch-Leistungskurse, die Fahrten ins Ausland (London, Malta und Wien) geplant hatten, mussten abgesagt werden. Der Mathe- und der Chemie-Leistungskurs konnten allerdings ihre Fahrt nach Berlin antreten. Doch wie sehr wurde die Fahrt durch Corona eingeschränkt?

Am 24. August 2020 reisten die Kurse unter Leitung von Frau Flegelskamp, Herrn Dr. Steff und Herrn Balthaus mit dem Zug in die Jugendherberge Ostkreuz an. Während der gesamten Zugfahrt mussten Masken getragen werden.

In der Jugendherberge Berlin-Ostkreuz bestand ebenfalls Maskenpflicht, wobei die Zimmer von dieser Regelung ausgenommen waren. Zudem durften nur jeweils zwei Schüler gemeinsam ein Zimmer belegen. In der Kantine gab es ein Buffet mit vorgegebenen Laufwegen. Auch hier musste Abstand gehalten und eine Maske getragen werden. Nur am Tisch durfte die Maske abgenommen werden. Um die Zahl der Menschen in der Kantine möglichst gering zu halten, wurden feste Essenszeiten eingeführt.

Wir erhielten für unsere Abschlussfahrt keine Zuschüsse, da der Besuch des Bundestages aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Trotz der fehlenden Zuschüsse wurde uns dennoch ein dichtes und interessantes Programm geboten.

So fuhren wir am Dienstag in die Gedenkstätte Hohenschönhausen, um dort das ehemalige Stasi-Gefängnis zu besichtigen. Die gesamte Kursgruppe wurde in zwei Hälften geteilt und jeweils von einem Zeitzeugen über das Außengelände geführt. Die Schilderungen der Zeitzeugen über ihre Zeit in Hohenschönhausen haben uns sehr berührt.  

Am Mittwoch fuhr der Mathe-LK zur Bernauer Straße, um die ehemalige Berliner Mauer zu besichtigen. Für unseren Kurs stand dabei ein Experte zur Verfügung, welcher uns über das ehemalige Gelände der Berliner Mauer geführt hat. Die Führung war sehr interessant. Der Experte hat uns gut in das Thema eingewiesen und spannende Geschichten über Menschen erzählt, die mit dem Leben in der DDR unzufrieden waren und geflohen sind. Vor allem der Fakt, dass die Berliner Mauer am Anfang nur ein provisorisches Häusergebilde war, hat uns sehr erstaunt. Als wir an den Fundamenten der Berliner Mauer vorbeigeführt wurden, hatten wir auch die Möglichkeit, den Aufbau von diesem wirklich ausgeklügelten System  genauer zu betrachten. Zuletzt hat uns der Experte zu der Gedenkstätte geführt, welche den Menschen gewidmet wurde, die bei einem Fluchtversuch an der Mauer gestorben sind. Es war sehr schockierend zu sehen, wie viele Menschen an diesem Ort ihr Leben lassen mussten.

Am gleichen Tag fuhren wir zusammen mit dem Chemie-LK zum Berliner Museum für Naturkunde. Das Museum war in verschiedene Bereiche unterteilt. Man konnte Skelette von Dinosauriern betrachten und bekam einen sehr umfangreichen Eindruck von der Tier- und Pflanzenwelt unseres Planeten. Letztlich gab es auch eine Abteilung, welche sich mit unserem Sonnensystem beschäftigt hat. Es hat sehr viel Spaß gemacht, dass Museum zu erkunden, obwohl eine Maskenpflicht bestand und vorgeschriebene Laufwege eingehalten werden mussten. Schade war, dass der Kauf eines Gruppentickets nicht möglich war und wir deswegen Einzeltickets kaufen mussten. Dies hat zu einem hohen Aufpreis geführt.

Am Donnerstag stand eine Kanutour auf der Spree auf dem Programm. Die Tour war begleitet. Jeweils drei Leute konnten in einem Boot Platz nehmen, wobei die Maske nicht getragen werden musste. Insgesamt hat man während der gesamten Tour keine wirkliche Einschränkung durch Corona erfahren. Ein Experte hat uns bei unserer Tour über die Spree begleitet. Das Wetter war zwar trocken, aber windig. Das Kanufahren hat sehr viel Spaß gemacht. Insbesondere die Zwischenstopps, an welchen uns Geschichten über den jeweiligen Platz erzählt wurden, haben die Tour zu einem schönen Gemeinschaftserlebnis gemacht.

Zwischen den Programmpunkten war es den Schülerinnen und Schülern freigestellt, sich frei in Berlin zu bewegen. Im Bahnhof und im Zug mussten die Masken getragen werden. Auf den Straßen Berlins hat man aber von diesen Maßnahmen nicht viel mitbekommen. Fast alle Menschen bewegten sich ohne Maske in großen Gruppen frei durch die Stadt.

Am Donnerstag, den 27.08.2020 besuchte die Familienministerin Frau Giffey die Jugendherberge in Berlin-Ostkreuz. Gemeinsam mit unserer Tutorin Frau Flegelskamp und unserem Mitschüler Steffen Drost hatten wir die Gelegenheit, unsere Erfahrungen der Kursfahrt während der Corona Pandemie mit ihr zu teilen. Das Gespräch mit Frau Giffey konzentrierte sich darauf, wie wir unsere Abschlussfahrt in Berlin mit Corona erlebt haben und warum wir denken, dass Jugendherbergen ein wichtiger Ort insbesondere für Schulklassen sind. Frau Giffey unterzeichnete während ihres Besuches bei uns in der Jugendherberge zudem ein Dokument, welches gemeinnützigen öffentlichen Einrichtungen eine Summe von 100 Millionen Euro zur Unterstützung in der Coronazeit zusichert.

Zusammenfassend fanden wir, dass unsere Abschlussfahrt sehr gelungen war. Trotz der Einschränkungen aufgrund der Corona Pandemie und des geringen Budgets wurde uns ein sehr dichtes und spannendes Programm geboten. Die Maßnahmen, welche in Berlin zum Schutz der Bevölkerung vor Corona getroffen wurden, haben unseren Aufenthalt dort nicht sonderlich stark eingeschränkt. Hierbei sprechen wir ein besonderes Lob an die Jugendherberge Ostkreuz aus, da sie den Aufenthalt in der Herberge trotz Corona sehr angenehm gestaltet hat.

Wir danken auch Frau Flegelskamp, Herrn Dr. Steff und Herrn Balthaus dafür, dass sie trotz des geringen Budgets und der Einschränkungen durch Corona eine tolle und unvergessliche Abschlussfahrt für uns organisiert haben.   

 

Verfasst von Marcel und Andre Kuchenbecker

Eindrücke von der Kursfahrt des Mathe- und des Chemie-LK nach Berlin