Analog angepackt! – Wallhecke am Gymnasium Voerde zum dritten Mal „auf den Stock gesetzt“

05.02.2018 17:03

Das ist eine beispielhafte Bildunterschrift.

Vor zwei Jahren startete das Wallheckenprojekt der Fachschaft Biologie am Gymnasium Voerde mit dem Ziel einer ökologischen Heckenpflege. Jetzt wurde die Hecke zum dritten Mal „auf den Stock gesetzt“. Insgesamt ca. 30 Schüler und Schülerinnen aus verschiedener Klassenstufen der Sek. I und der Oberstufe halfen sehr engagiert und unter günstigen Bedingungen die nächsten Abschnitte der Wallhecke an der Südostgrenze des Gymnasiums durch Schnittpflege zu verjüngen. Sturmtief „Friederike“, das nur einige Tage zuvor gewütet hatte, sorgte in diesem Jahr allerdings dafür, dass die städtischen Mitarbeiter samt Equipment verständlicherweise anderweitig unterwegs waren. Auch der NaBu war diesmal nicht mit im Boot. Mit den GV-eigenen Bordmitteln gelang dennoch ein beachtlicher Rückschnitt. Eine kleine Stärkung zwischendurch brachte alle Teilnehmern gut über einen halben Tag körperlicher Anstrengung.

Neben Gregor Fest (Gesamtorganisation; Biologie-Lehrer und Fachschaftsvorsitzender am GV), waren Henning Steff (ebenfalls Biologie-Lehrer), Olaf Rammel (Referendar), Damian Buss, (Schulsozialarbeiter) und auch Helmut Schürken („biologisches Urgestein“ des GV und inzwischen pensioniert) mit dabei.

Die 1986 auf ca. 300 Meter angelegte Wallhecke an der Südostgrenze des Gymnasiums Voerde wurde in den Jahren 1997 und 1999 in zwei Schritten jeweils zur Hälfte „auf den Stock gesetzt“, also durch Schnittpflege verjüngt. Diese Verjüngung ist notwendig, da die Hecken ansonsten „verlichten“, das heißt, sie werden vor allem im unteren Bereich kahl und bieten so keinen Windschutz mehr, für den sie eigentlich gedacht sind.

Nur so wird und bleibt die Hecke ein Lebensraum für Kleintiere, Vögel und Insekten, die man aber jedes Mal mit so einem gewaltigen Heckenschnitt gefährdet.“ Früher habe man über dieses Problem hinweggesehen und die Hecke bestenfalls in zwei Schritten jeweils zur Hälfte geschnitten, wie 1997 und 1999 geschehen. Mittlerweile hat der NABU aber ein anderes Konzept für eine schonendere Heckenpflege entwickelt. Der Heckenschnitt wird so auf ca. 6 Jahre aufgeteilt. Jährlich werden nur überschaubare, nicht zusammenhängende Einzelabschnitte bearbeitet. Mehrere kleine Eingriffe bedeuten nicht so großen Stress für die Natur, wie ein einmaliger großer. Außerdem ist die Hecke so viel reichhaltiger strukturiert und bietet in jedem Frühling Blüten, in jedem Sommer und Herbst Früchte usw. Das war in den ersten Jahren nach einem Radikalschnitt bisher nicht der Fall. So entwickelt sich sukzessive ein „Heckenvorzeigeprojekt“, das auch zukünftig in der Landwirtschaft propagiert werden kann, um auch hier das Naturschutzbewusstsein und die Nachhaltigkeit zu schärfen. Aus diesem Grund soll die Pflege der Wallhecke am GV jährlich stattfinden. Mit dem großen Engagement der beteiligten Schülerschaft des GV, ist dies – das konnten wir in den 3 Durchgängen feststellen – kein Problem!

Das sogenannte „Schneiteln“ hatten Schürken, Rammel und Fest mit Unterstützung des Schülers Lasse Driemel bereits im Dezember erledigt. Es liefert – aus dem ohnehin anstehenden Rückschnitt der Kopfbäume – die benötigten Stämme für die Benjeshecken, die bereits vor zwei Jahren angelegt und nur noch stellenweise etwas ergänzt werden. „Friederike“ verhinderte allerdings die vorher notwendige Bohrung, so dass in den nächsten Wochen noch ein weiterer Termin stattfinden wird. Besonderer Dank gilt auch der Stadt Voerde, die die Bohrung bald vornehmen wird. Dort kann in den Folgejahren der anfallende Heckenschnitt aufgeschichtet werden. Eine aufwändige Entsorgung oder ein Häckseln entfällt somit. Auch das gehört mit zu einer ökologisch verträglichen Heckenpflege, die der NABU gemeinsam mit dem Gymnasium Voerde bekannt machen möchte.